Bald feiert dieses Jahr Bergfest, die Gedanken drehen sich schon um 2012. Das Jahr läuft bislang gesundheitlich und sportlich sehr gut. Einige Tage bis zum Sambatrassenlauf (freut euch auf viele Fotos), einige Wochen bis zum nächsten Halbmarathon, einige Monate bis zum (kleinen) Triathlon und Marathon in Berlin – Herausforderung und Highlight 2011. Was dann?
Bei den Gedanken zu zukünftigen Zielen sind die Erfahrungen bei Crossläufen Wegbereiter: Der Crosstriathlon in Wuppertal und der StrongmanRun auf dem Nürburgring erlebte ich als abwechslungsreichste, schönste Events. Die Vielfalt und der Mix aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Der Körper wird ganzeinheitlich gefordert und das Training bietet viel Abwechslung – der Kleiderschrank auch. Gelenkschonender ist es allemal.
Anfang der Woche brachten mir Freunde aus einem Urlaub auf Lanzarote einen Flyer des dortigen Ironman mit, der am 21. Mai 2011 stattfand. Mit kleinen Sachen Freude machen! Ich bewundere aus tiefem Herzen diese Athleten, die rund 4 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer radfahren und am Ende noch einen Marathon laufen – nonstop. Los geht´s um 07:00 Uhr morgens, Zielschluss ist um Mitternacht. Die meisten Sportler sind am Abend (fix und) fertig – doch ein einziger Tag im Büro dauert genauso lange. Unser Körper ist evolutorisch angelegt für Bewegung, nicht zum Herumsitzen. Ungewöhnlich ist diese Ausdauerleistung daher nur nach heutigen Maßstäben. Allerdings bedarf es tatsächlich etwas Vorbereitung, um zur nötigen Form (zurück) zu finden, auch als recht aktiver Läufer.
Ein voller Ironman als Ziel 2012 wäre vermessen. Ich bin gespannt auf das Ergebnis beim Marathon im Herbst, und strebe eine deutliche Verbesserung bei Zeit und Form an. Ist ja schliesslich keine sportliche Premiere mehr, deren Ziel schlicht „Ankommen!“ heisst. Selbst in diesem Sinne hielte ich einen Ironman nach nur zwei Marathons und einem halben Dutzend Halbmarathons plus diverser anderer Veranstaltungen für illusorisch, mindestens aber physisch für unerreichbar, quasi genetisch (in)disponiert. Abschreckend auch das nötige Trainingspensum (ich kenne es nicht, tippe jedoch auf monströs) – man hat schliesslich auch noch andere Verpflichtungen und Freuden. Zu den Freuden zählen aber auch die zahlreichen, unbezahlbaren Wettbewerbe. Die Siege über sich selbst, der Erfolg von Ausdauer, die Belohnung für Anstrengung, die Grenzerfahrungen und die Tatsache, dass einem das alles nicht mehr genommen werden kann.
Das Schicksal meinte es gut mit mir, so entdeckte ich im Flyer die offizielle Ironman 70.3 Serie. Mittelding, Mitteldistanz: Rund 2 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Rad, 21 Kilometer Halbmarathon – am Stück. Addiert man die Distanzen aller Disziplinen, entspricht das rund 70,3 Meilen (113 Kilometer), daher der Name. Internationales Flair auch bei den verfügbaren Locations: Monaco, Schweiz, Kanaren, Balearen, USA – die Auswahl ist groß. Der deutsche Austragungsort Wiesbaden reizt mich indes nicht so sehr wie ein Start im Ausland. Train local, run global.
Die Idee beschäftigt mich seit Sonntagabend. Wer 1,5 Kilometer am Stück schwimmen kann, 60-70 Kilometer auf dem Rad zubringt oder 10-15 Kilometer ohne Probleme läuft (einzeln, nicht nonstop), der hat die nötigen Einstiegsvoraussetzungen ins Training. 18 Wochen und 7-11 Stunden pro Woche Training der jeweiligen Sportarten, inklusive vereinzeltem Koppeltraining (also mehr als eine Sportart), führen relativ entspannt im Bereich von GAT1/2 zum diesem Ironman. Bei über 4 Monaten Vorbereitungszeit ließen sich im Sommer 2012 auch Volkstriathlons als „erweiterte Trainingseinheiten“ einbauen (wieder im Blick: Cologne – Granate Matthias hat ein Shirt von denen, jetzt wollen Tim und ich auch eins). Das Zulassungsverfahren für den Ironman 70.3 ist entspannt: Qualifikationen, Zertifikate oder Mitgliedschaften muss man für die Anmeldung als Amateur nicht herzeigen, nur das Sparschwein plündern: Die World Triathlon Corporation WTC lässt sich den prestigeträchtigen Start mit gut 200 Euro (Mitteldistanz) bzw. ab 400 Euro (Volldistanz) gut bezahlen.
Der Gedanke fesselt mich, und ich werde den Verlauf der Wettkämpfe bis Ende September (naturgemäß) genau verfolgen. Meinem Glück helfe ich auch mit einer Bewerbung für das Rookie-Projekt von Stavro Petri und dem Triathlon-Club Wuppertal auf die Sprünge. Wenn es bei Crosstriathlon und Marathon signifikante Verbesserungen gibt, dann wäre das eine definitiv eine Option für 2012. Mont Blanc inklusive, Laufen, Schwimmen und Radfahren kann man schliesslich auch in Chamonix.
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