Frühling elektrisch

Frühlingsanfang! Vor lauter Sonnenschein, Freude und Aktivität kommt man ja überhaupt nicht mehr zum bloggen, doch ihr wisst: Die Wettbewerbe dieses Jahr werden noch genug Material abwerfen, der Leselaufstoffnachschub bleibt also gesichert. Heute: Elektrische Sachen, die Freude machen.

Auf der Haben-Seite steht auch der erfolgte Start des Frühlings-Laufkurses: Stimmungsvoll ging es vergangenen Donnerstag um 19:00 Uhr mit über 40 Läuferinnen und Läufern samt Stirnlampen in der Dunkelheit durch Wuppertaler Wälder, Baum und Borke beleuchtend. Die Bandbreite der Qualität vulgo Lichtausbeute der verschiedenen Lampen ist enorm. Heiligenschein möchte ich es nicht nennen, ein ausgesprochen helles Köpfchen bescherte mir meine LED LENSER H7 aber durchaus. Gute Investition. Moody bis spooky auch das Flutlicht auf dem Sportplatz, und die noch kahlen Äste der umliegenden Wipfel.

Außerdem treibt mich das Thema „Mobilität“ um. Das liegt beim Laufen ja in der Natur der Sache, denkt ihr jetzt vielleicht. Aber sagen wir mal so, es ging ums Ganze. Angesichts hoher Spritpreise, globaler Erwärmung und explodierender Atomkraftwerke lag mir die Optimierung meines persönlichen Mobilitätskonzeptes am Herzen.

Für Kurz-, Mittel- und Langstrecke habe ich jetzt endlich den idealen Fuhrpark komplett. Dazu zählt neben dem den Laufschuhen das Fahrrad, ein kleiner Elektroroller, das Motorrad und ein kräftiger Diesel. Letztere sind ökologisch sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ein Elektroauto ist neu noch nicht bezahlbar (gebrauchter Prius 2 ausgenommen), noch hätte ich persönlich derzeit die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür (Stichwort Stromanschluss in der Garage).

Der eRoller ist für die Kurzstrecke absolut super, und mit Energiekosten netto von 45 Cent für 100 Kilometer unschlagbar günstig, verglichen mit den Kosten und Konsum von Sprit. Das Motorrad hat rechnerisch 100 x mehr Kraft, aber mit 6 Euro auch über 10 x so hohe Kosten. Das Auto liegt bei 400 x mehr kW/PS, aber über 20 x so hohen Kosten – allein für den Sprit. Strom ist (noch) billig und bedingt wenig Emission. Es fühlt sich definitiv nach einem Stück Zukunft an, wie ich es zuletzt bei einem fest eingebauten Navigationssystem verspürte (1997), der Markteinführung von iPod/iPhone oder erkannter Konvergenz von Push und Pull bei Internetdiensten wie Twitter und Facebook als ursächlicher Erfolgsfaktor. A „next big thing“. Ein gutes Gefühl, etwas ökologisch in die Hand zu nehmen, wo andere sich mit gesellschaftlichem Konsens begnügen. Und es erweitert den Horizont zum Anschmachten, etwa das Blacktrail.

Und wenn sich bei der Beschau des Blacktrail die Mundwinkel angesichts der Kosten senken: Der Spottpreis von 45 Cent oben ist natürlich auch nur Illusion, wenn man nicht die Gesamtlaufleistung des Gefährts berücksichtigt, und eine Vollkostenrechnung macht. Dann hat´s sich´s was mit billig, wenn man die Erstinvestition für ein eBike und die Kosten für ein Wechselakku alle paar Jahre (einige hundert Euro) in Relation zu den tatsächlich gefahrenen Kilometern setzt. Am Ende ist die Lösung günstiger als andere, motorbetriebene Mobilität, ohne aber finanziell der Heilige Gral zu sein. Dem Aufwand, Strecke und Zeit mit Geld aufzuwiegen, läuft man selbst als Läufer nicht davon, denn auch hier lassen sich Kosten pro Kilometer anlegen, rechnet man Schuhabrieb, Ausrüstung und benötigte und verbrauchte Zusatzenergien aus Carboloading und Powerriegeln mit ein. Alles hat seinen Preis.

Unbezahlbar: Ist man mit dem kleinen eScooter unterwegs, ist einem die freundliche Aufmerksamkeit der Mitbürger sicher. Die Menschen sind aufgeschlossen, neugierig und selten hab ich in so kurzer Zeit so viele Gespräche mit Fremden geführt. Unterm Strich eine sehr praktische und technisch smarte Lösung – ich LIEBE technisch smarte Lösungen. Sind sie weit genug vorn, ist ein early-adopter-Aufschlag kein Ding. Das klingt Richard Bransonesk, doch Investition in Innovation macht auch ökologisch Sinn. Amsterdam macht vor, wie innerstädtische Mobilitätskonzepte in „smart cities“ in Zukunft aussehen könnten – etwa mit kostenlosem Strom aus regenerativen Energien oder Gratis-Parkplätzen für die Stromer.

Außerdem elektrisieren weiter die Vorbereitungen auf den 4. BERGISCHEN Firmenlauf, diverse familiäre frühlingshafte Feierlichkeiten, und die letzten Vorbereitungen auf den StrongmanRun am 17. April 2011 auf dem Nürburgring. Das Ausdauertraining läuft über Laufkurs nach Plan, veredelt mit athletischen Workouts zur Kräftigung der oberen Schulter- und Arm-Muskulatur. Lust auf ein angeleitetes Power-Workout hätte ich schon, aber wüsste nicht, es noch zeitlich unterzubringen. Außerdem misshagte mir innerlich die zu starke Mechanisierung und Zentrierung, denn bei allem Eifer soll der Spaß ja nicht auf der Strecke bleiben.

So viel für den Moment. Achim hat mit den StrongMännern eine kleine Competition klargemacht, auf dass zwei Läufer mit Kameras ausgestattet werden, um ihren strongen Run aufzuzeichnen. Auch wenn das damals als Kamerakind bei Michael Schanze nicht geklappt hat, sollte mich das nicht vom Tragen einer dezenten, schlamm- und stoßfesten HD-Kamera abhalten. Das ist in jedem Fall eine gute Idee. Und vereint Mensch, Natur und Technik – total smart!

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