Heute, am „Brückentag“ zwischen dem gestrigen und morgigen Training, mal einen thematischen Ausflug zur Laktatmessung. Zunächst das Ergebnis Marke „da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich“:
Das Diagramm spiegelt meine persönliche Ausdauerleistungsfähigkeit zu Beginn des Laufkurses wider. Zur Ermittlung waren wir dafür beim allerersten Termin des Kurses auf dem Sportplatz, um nach je 2 Runden mit jeweils gesteigerten Belastungsstufen bis hin zur subjektiven Ausbelastung (Gehen/Walken/Schnelles Gehen/Trab/Schnellster Lauf) kurz und schmerzlos etwas Blut am Ohrläppchen abgenommen zu bekommen. Wenige Tage später haben wir nach der Analyse im Labor das Ergebnis erhalten.
Gemessen, ausgewertet und dargestellt wird die Herzfrequenz und die Laktatkonzentration im Blut (mehr Informationen). Vom Prinzip her: Energie, die der Körper bei Belastung benötigt, verschafft er sich über seinen Stoffwechsel in Form energiereicher Phosphatverbindungen. Davon gibt es jedoch nur kleine Mengen im Körper, bei steigender Belastung reicht das „Benzin“ nicht aus und es entsteht ein Mangel.
Der Körper gleicht den Mangel – bei moderateren Belastungen – über vergrößerte Sauerstoffversorgung und die Spaltung von Zucker und Fett aus (aerob). Bei sehr starker Belastung reicht das aber nicht – der Körper verschafft sich eine Art „Superbenzin“ und baut ab diesem Punkt das körpereigene, in den Muskeln gespeicherte Adenosintriphosphat ATP (ohne die Hilfe von Sauerstoff) ab zu Milchsäure (anerob-laktazid). Das Salz dieser Milchsäure nennt man Laktat. Wer mehr wissen möchte, bitteschön.
Kennt man also seine persönliche aerob-anerobe Schwelle, ist ein ganz individuelles Training unter den bestmöglichen Voraussetzungen planbar. Daraus folgert dann ein Trainingsplan, der für jeden Lauf den optimalen Pulsbereich vorgibt.
„Alles im grünen Bereich“ ist sprichwörtlich in der Grafik oben alles im grünen Bereich, sprich aerob. Damit kann ich in der Theorie (aber nur da) relativ lange mit 10-12 km/h traben (entspricht der X-Achse mit 2 m/s), ohne die Schwelle zu überschreiten.
Laufe ich schneller, schiesst der Puls in die Höhe (blaue Linie). Der rote Balken gibt die Menge des lieferbaren „Superbenzins“ respektive in den Muskeln gespeicherte ATP an – mit dem maximalen Skalenwert von 12 auf der Y-Achse gar nicht schlecht, aber letztlich ist das für die Ausdauer weniger bis gar nicht von Bedeutung.
Die Messung bezog sich wie gesagt auf den Trainingsbeginn. Der Stoffwechsel und damit auch die Ausdauer des Organismus verändert / verbessert sich während des 12-wöchigen Trainings. Es empfiehlt sich, nach Abschluss daher erneut aktuelle Werte zu messen und auf dieser Basis weitere Pläne zu schmieden…
